Mögliche Auswirkungen auf die Luftqualität durch E-Shishas
Heimliches Vapen auf der Schultoilette oder in abgelegenen Ecken von Bibliotheken und Büros ist keine Seltenheit. Ein Problem beim Vapen ist der wohlriechende Dampf der Vape-Liquids. Dieser parfümierte Dampf kann zunächst angenehm duften und wird daher oft nicht sofort als störend empfunden. In einigen Fällen wird er sogar als eine Art duftender Kosmetikartikel interpretiert. Diese Wahrnehmung kann dazu führen, dass das heimliche Vapen in Innenräumen weniger ernst genommen wird, obwohl die chemischen Bestandteile des Dampfes die Luftqualität erheblich beeinträchtigen können. Denn trotz des irreführenden, angenehmen Geruchs stoßen E-Zigaretten Schadstoffe aus. Wir wollten wissen, wie stark die Luftzusammensetzung durch E-Shishas beeinflusst wird. Dafür führten wir einen Selbsttest durch.
Das air-Q Praxisbeispiel „Nachgeahmte Schulsituation“
In unserem aktuellen Test setzten wir das Luftmessgerät air-Q ein, um die Luftqualität in Innenräumen während des Rauchens einer E-Zigarette zu überwachen. Damit das Experiment eine Schulsituation nachahmt, wurde es in einem 24,5 m² kleinen Büroraum durchgeführt. Durch die Größe des Raumes konnten wir die räumlichen Gegebenheiten einer Schultoilette in etwa nachstellen.
Vor dem Experiment lüfteten wir den Raum für ca. 20 Minuten. Dabei drang Feinstaub durch die nahegelegene Hauptstraße in den Raum und der Messwert stieg von unter 1 µm/m³ auf über 2 µm/m³. Anschließend war der Raum für knapp eine Stunde verschlossen und wurde nicht betreten. Der Feinstaubwert erreichte kurz vor dem Versuchsbeginn wieder seinen Ausgangswert. Während des Tests vapten zwei Personen und zogen jeweils dreimal an ihren E-Zigaretten. Dieses kurze Rauchintervall sollte das Verhalten der Jugendlichen beim heimlichen Vapen imitieren und somit die Situation realistisch abbilden.
air-Q Lab: Entwicklung Feinstaub beim Vapen
Kurz nach 11 Uhr begann das Vapen. Zu diesem Zeitpunkt lag die Feinstaubkonzentration knapp bei 0 µm/m³. Die Schädlichkeit des Feinstaubs hängt mit der Partikelgröße zusammen: Je tiefer die Partikel in die Lunge und in die Blutbahn vordringen, desto höher die Gefahr für Menschen. Deshalb haben wir uns bei diesem Experiment dazu entschieden, unseren Fokus vor allem auf Feinstaub PM2.5 zu legen, denn diese Partikel besitzen einen Durchmesser von unter 2,5 Mikrometer.
Bereits nach wenigen Sekunden ist die unmittelbare Auswirkung des Vapens sichtbar und stieg sprunghaft an. Gegen Ende des Tests um 12:52 Uhr, wurde ein Höchstwert von fast 40 µm/m³ erreicht. Kurz danach begannen die Werte schnell wieder zu sinken. Danach pendelte sich die Feinstaubbelastung wieder bei ca. 2 µm/m³ ein. Dies zeigt, dass die erhöhte Konzentration von PM2.5-Partikeln durch das Vapen vorübergehend war und sich die Luftqualität nach einer gewissen Zeit ohne weitere Dampffreisetzungen wieder normalisierte.


air-Q Lab: Auswirkungen des Dampfens auf die VOC-Konzentration
Flüchtige Organische Verbindungen (VOC) sind organische, kohlenstoffhaltige Verbindungen, die durch verschiedene Quellen in die Luft gelangen und gesundheitsschädlich sein können. Vor Beginn des Tests lag die VOC-Konzentration im Raum bei etwa 5000 ppb. Beim Start des Dampfens gegen 12:48 Uhr zeigte sich im Vergleich zu den anderen Messwerten ein deutlicher, aber weniger rasanter Anstieg der VOC-Konzentration. Der Anstieg war eher konstant und gleichmäßig. Nach einer kontinuierlichen Zunahme erreichte der VOC-Messwert gegen 12:56 Uhr seinen Höchstwert mit etwa 9000 ppb.
Gegen Ende des Tests maß das Luftmessgerät air-Q einen VOC-Gehalt von etwa 7000 ppb.
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Die empfohlenen Grenzwerte für VOC in Innenräumen variieren, aber viele Richtlinien, u. A. das Umweltbundesamt setzen den sicheren Grenzwert bei etwa 1200 bis 4000 ppb.

Die Grafik zeigt parallel zu der Steigerung der anderen Werte einen rapiden Absturz des Gesundheitsindex. Der Gesundheitsindex berechnet sich auf Basis von offiziellen Grenzwerten, behördlichen Empfehlungen (z.B. des Umweltbundesamtes oder der WHO) und wissenschaftlichen Studien aus dem “schlechtesten” Messwert aus allen Messgrößen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Fazit
Die Ergebnisse des Tests zeigen, dass das Vapen in Innenräumen zu einem signifikanten Anstieg aller betrachteten Messwerte führt. Diese Veränderungen können nicht nur die Gesundheit derjenigen beeinträchtigen, die sich regelmäßig in diesen Räumen aufhalten, sondern auch empfindliche technische Geräte in ihrer Funktion stören. Unsere Auswertung verdeutlicht, dass der Dampf sowohl Feinstaub als auch die VOC-Belastung erheblich erhöht. Regelmäßiges Vapen in geschlossenen Räumen könnte somit zu einer dauerhaften Erhöhung der Schadstoffkonzentration führen, was langfristig gesundheitsschädlich sein könnte. Verschiedene gesundheitliche Auswirkungen sind möglich, darunter Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwäche sowie Leistungsabfall und langfristige gesundheitliche Schäden bei einer dauerhaften Exposition.
Daher ist es empfehlenswert, das Vapen in geschlossenen Räumen zu regulieren und Maßnahmen zur Überwachung und Verbesserung der Luftqualität zu ergreifen, um die Gesundheit der Personen im Raum zu schützen. Insgesamt zeigt sich, dass die Überwachung der Luftqualität in Innenräumen ein wichtiger Schritt ist, um den Herausforderungen durch das Vapen gerecht zu werden. Mit präzisen Messungen lassen sich die unmittelbaren Auswirkungen auf die Luftqualität erkennen und heimliches Rauchen aufdecken.
Luftmessgeräte wie der air-Q bieten eine Möglichkeit, die Schadstoffkonzentrationen zu detektieren und dadurch gezielte Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit in Innenräumen zu ergreifen. Schulen und öffentliche Einrichtungen können so nicht nur die Luftqualität verbessern, sondern auch präventive Schritte einleiten, um das heimliche Vapen zu unterbinden.